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virtuelle „Pausen“ und selbstgesteuerte Gruppenarbeit: Video-Interaktionen mit wonder.me

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Zuletzt aktualisiert am 28. April 2021

wonder.me ist ein in Deutschland entwickeltes Videokonferenztool, das digitales Konferieren anschaulicher und lebendiger macht. Charmant ist, dass wonder.me einen „Bewegungs- und Gesprächsraum“ eröffnet, der deutlich näher an normale Interaktion herankommt als normale Videokonferenzen: Die einzelnen Teilnehmer*innen bewegen sich in Form kleiner, kreisförmiger Icons durch den wonder.me-Raum. Stößt man auf eine*n oder mehrere andere*n Teilnehmer*innen, entsteht eine „Gesprächsblase“. Dabei springt die wonder.me-Ansicht von der „Draufsicht“ in ein Videokonferenzformat.

Weil bei wonder.me im Unterschied zu anderen Lösungen – wie BigBlueButton – alles, also auch die „Breakout-Blasen“, innerhalb eines Fensters passiert, muss man beim Gruppenwechseln nicht jedes Mal wieder aufs Neue Kamera und Mikrofon den Zugriff erlauben. Gerade für Lehrende, die zwischen den Gruppen umherwandeln wollen, ein Vorteil! Ein weiterer Vorteil: Lehrende können zum Mikrofon greifen und Durchsagen an alle Teilnehmer*innen machen, auch während diese in Gruppen zusammenarbeiten. Mit dem Host-Password können bis zu sechs Personen am Broadcast leiten. Ideal für Gruppenpräsentationen und Veranstaltungen mit bis zu 1500 Personen! Der Raum wächst von selbst mit zunehmender Personenanzahl.

Zur Attraktivität des Tools trägt bei, dass sich der Hintergrund frei gestalten lässt: Mit Vorlagenbildern, eigenen Fotos und z.B. auch gemalten Klassenräumen wirkt eine wonder.me-Konferenz recht schick. Vor diesem Hintergrund lassen sich durch aufgezeichnete Rechtecke Bereiche definieren, die man frei benennen kann – für unterrichtliche Settings könnte das etwa der „Gruppentisch I – Wohnen im alten Rom“, das „Lehrerpult – für Fragen!“ oder Ähnliches sein, für Freizeitgestaltung lassen sich aber auch eine „Dachterrasse“ oder die „Hausbar“ vorstellen – ohne aktiven Ausschank, freilich…

Beispiel für eine Klassenraumanlage in wonder.me

… am Studienseminar Leer

Wonder.me läuft insgesamt recht stabil und ist überraschend angenehm: Am Leeraner Studienseminar wurde die Verabschiedung des Februar-Jahrgangs mittels des Tools gefeiert. Klar: Gerade Feiern sind in Präsenz schöner, aber wonder.me war die beste denkbare Alternative – aller Skepsis zum Trotz. Auch am UEG haben wir schon Erfahrungen gesammelt:

… als virtuelles Lehrerzimmer während der Pandemie

Der rege Gesprächsaustausch im Lehrerzimmer kommt in der momentanen Zeit leider viel zu kurz. Um dennoch einen Austausch zu ermöglichen, kann wonder.me für gemeinsame online Treffen unter Kolleginnen und Kollegen genutzt werden.

Der Personalrat hat kurz vor den Osterferien zu einem gemeinsamen  Online-Kollegiumsabend eingeladen. Aufgrund der positiven Resonanz wird dieser bald erneut stattfinden. Hier kann sich auf der Dachterrasse, in der Lounge, in der Relax area oder an der Bar über die verschiedensten Themen ausgetauscht werden. Dabei bietet sich auch eine Icebreaker Question an, die der Gastgeber im Zahnradmenü einstellen kann und von den Gästen bei der Anmeldung beantwortet werden soll. Die Antwort kann von jedem gesehen werden.

Auch außerhalb des gemeinsamen Kollegiumsabends kann der Raum jederzeit für einen Austausch genutzt werden.

Das virtuelle Lehrerzimmer in wonder.me

… als virtueller Pausenhof als Ausklang des Verfügungsunterrichts

Wenn bei älteren SuS der Hinweis auf die zu verwendenden Geräte (s.u.) sicherlich ausreicht, ist es bei den Kleinen doch sehr spannend. Wir haben uns dazu entschlossen während einer klassischen Videokonferenz in BBB wonder.me kurz vorzustellen und zu testen. Alle bekamen die Anweisung in BBB Video und Ton auszustellen (Telefonsymbol) und bei Schwierigkeiten ihn wieder anzustellen und uns von ihren Schwierigkeiten zu berichten. SuS ohne Probleme konnten wonder.me frei ausprobieren. Bei SuS mit Schwierigkeiten wurden die Geräte und der Browser erfragt. Nach dem etwa 10-15 minütigen Test trafen sich alle wieder in BBB. Die Eltern der betroffenen SuS wurden anschließend mit den Hinweisen und einem Link zum Raum zum Ausprobieren informiert. Einen Guest Guide ist in englischer Sprache verfügbar: Wonder Guest Guide.

In der folgenden Woche sah man die Kleinen auf und ab hüpfen, bevor es los ging. Wir entschieden uns zum gleichen Prozedere wie zuvor, um Niemanden auf dem Weg zu verlieren. Sobald alle in wonder.me angekommen waren, haben wir die BBB-Konferenz beendet. Es klappte nun bei allen, wenn auch kleinere Schwierigkeiten ausgeräumt werden mussten:

  • Teilweise dauerte es circa fünf Minuten, bis die SuS in wonder.me erschienen.
  • Bei einigen gingen aufgrund der prekären Internetversorgung Webcam und Mirkophon aus. Das konnte bei fast allen durch Verlassen der BBB-Konferenz verbessert werden.
  • In einem Fall wurde vergessen vom IPad zum Laptop zu wechseln.
  • In zwei Fällen wurde der Zugriff auf Webcam und Mikrophon von den SuS verwehrt. Diese benötigten den Tipp, dass der Zugriff über das Schlosssymbol in der Adresszeile gewährt werden muss. Alternativ kann der Browser geschlossen und neu geöffnet werden.
Der virtuelle Pausenhof in wonder.me. Die aus IServ / Big Blue Button bekannten Symbole unten in der Mitte sind auch hier vorhanden (v.l.n.r.): Mirkophon an/aus, Webcam an/aus, Bildschirmfreigabe an/aus. Die wenigen Einstellungen verbergen sich hinter dem Zahnrad auf der rechten Seite. Dort kann auch eine Teilnehmerliste eingsehen werden (Symbol rechts ganz oben), oder der Chat mit allen oder einzelnen Teilnehmern genutzt werden (Sprechblasensymbol).

Möchte man einen Teilnehmer finden, kann der Mauszeiger einfach auf den Namen in der Teilnehmerliste gehalten werden. In der Liste wird übrigens per Mausrad oder Zwei-Finger-Touch auf dem Touchpad gescrollt.

Technische Hürden

Auf Handys (auch iPhones) lässt sich wonder.me manchmal eingeschränkt nutzen, auf Tablets (noch) nicht.

Leider gibt es einen großen Haken: Vor allem bei Applegeräten treten technische Schwierigkeiten auf. Das betrifft den Browser „Safari“, Tablets und Handys, vor allem das IPad. Optimal funktioniert es an PCs und Laptops mit dem Browser „Google Chrome“ oder dem ebenfalls auf Chromium basierenden Microsoft-Browser Edge oder Firefox. Mittels dieser Browser lässt sich wonder.me mitunter – es klappt sehr unzuverlässig – als „mobile beta“ auch auf Smartphones (auch iPhones) nutzen. Wir haben wonder.me angeschrieben: Die Themen „Tabletnutzung“ und „Nutzung auf Mobilgeräten“ stehen oben auf der Agenda – einerseits wegen der Schulen, andererseits, weil sich das auch viele Kund*innen aus der Wirtschaft wünschen.

Wonder.me wird von einer Firma aus Berlin bereitgestellt und ist datensparsam. Alle personenbezogenen Angaben sind freiwillig. ( Stellungnahme Niedersächsisches Innovationszentrum und Infoseite Wonder) Die Konferenzräume lassen sich nicht löschen oder moderieren. Im privaten Chat können ungebetene Gäste über Klick auf „block user“ aus dem Raum entfernt werden. Diese Aktion kann nur vom Wonder-Support rückgängig gemacht werden. Die Intention von Wonder ist klar: Ende 2021 wird das Produkt kostenpflichtig!

Ihr teilt euren wonder.me-Raum einfach per Link mit den Schülerinnen und Schülern. Tipp: Da durch den Link jede*r, der in Kenntnis desselben kommt, auf den Wonder-Raum zugreifen kann, bietet es sich an, den Zugang zumindest ansatzweise über ein Passwort zu schützen und dieses auch mal zu ändern. Das geht über das Einstellungsmenü auf der rechten Seite (Zahnrad-Symbol).

Ihr wollt eure Erfahrungen mit wonder.me teilen? Schreibt einen Kommentar oder ergänzt diesen Artikel um einen Absatz!

Viel Spaß wünschen euch Jasmin, Nicolle, Tim und Stefan!

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